CSR-Berichtspflicht: viel Skepsis noch im Mittelstand

Rückwirkend für das Geschäftsjahr 2017 gilt die neue CSR-Berichterstattungspflicht. Sie verpflichtet kapitalmarktorientierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von 20 Millionen Euro, über die Einhaltung von bestimmten sozialen und ökonomischen Standards zu berichten. Doch auch kleine und mittelständische Unternehmen sind durch die neue Gesetzgebung betroffen. Das stößt vor allem auf Skepsis und Unverständnis.

Es sei eine Fehlannahme der Politik, dass nur  große Unternehmen von der CSR-Richtlinie betroffen wären, sagt Lutz Goebel, Präsident des Verbands „Die Familienunternehmer“. Stattdessen befürchten kleine und mittelständische Firmen, dass die aufwendige Datenerhebung, die für die CSR-Bericherstattung notwendig ist, direkt an sie durchgereicht wird. Das ist möglich, da große, direkt betroffene Unternehmen auch über die Zulieferer in ihrer Lieferkette berichten müssen. Deshalb befürchten Mittelständer, dass letzten Endes sie den Rechercheaufwand, das Risiko und die Verantwortung tragen müssen.  Dass das deutsche CSR-Gesetz um Mäßigung in Bezug auf Anfragen bei nicht betroffenen Zulieferern bittet, tröstet Dr. Neupert von Kümmerlein 360° nicht: „Die direkt betroffenen Unternehmen werden sich lieber zuarbeiten lassen anstatt nachträglich zu  diskutieren, ob Angaben „von Bedeutung“ in ihren Berichten fehlen.“

Befürchtet wird eine Belastung über Gebühr, die kleinen und mittelständischen Unternehmen vor allem Kosten und Aufwand bereitet. „Das vielfältige Engagement des kooperierenden Mittelstandes darf nicht durch neue Bürokratielasten erstickt werden“, meint Wilfried Hollmann, Präsident des MITTELSTANDSVERBUNDES. Gerade KMU würden bereits ökologisch und sozial handeln, ohne großes Aufheben darüber zu machen. Deshalb sollte die CSR bei Mittelständlern freiwillig bleiben.

Momentan ist noch nicht absehbar, in welchem Maß nicht direkt von der Richtlinie betroffene Unternehmen Daten erheben und offenlegen müssen. Es ist jedoch zu erwarten, dass die Recherche tatsächlich von großen Firmen nach unten weitergegeben wird – allein, weil sie gesetzlich dazu verpflichtet sind. Deshalb müssen sie sich auf kurzfristige und detaillierte Nachfragen durch Kundenunternehmen einstellen. Es lohnt sich also gerade für kleine und mittelständische Unternehmen, jetzt schon proaktiv zu sein. Gerd Henghuber Kommunikation verschafft Ihnen gerne einen Überblick über Möglichkeiten und Maßnahmen. Sprechen Sie uns an.

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