Wissenschaftler fordern neuen, einheitlichen Nachhaltigkeitsstandard

Die 2017 für viele kapitalmarktorientierte Unternehmen eingeführte verpflichtende CSR-Berichts-Standard ist Kritikern zu beliebig. Wissenschaftler fordern deshalb einen neuen, einheitlichen Standard.

Hauptkritikpunkt ist, dass ökologische oder soziale Aspekte, gerade auch in den Lieferketten nicht hinreichend in den Berichten auftauchten – obwohl nach den EU-Leitlinien für die Berichterstattung über nicht-finanzielle Berichte aus dem Jahr 2017 an die 20 Rahmenwerke genannt sind, die Parameter zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen sowie Menschenrechte und Korruption beinhalten.

In Deutschland sind etwa 500 große Unternehmen seit 2017 dazu verpflichtet, nicht-finanzielle Berichte zu erstellen, um ihre Bemühungen für nachhaltiges Wirtschaften zugunsten von Mensch und Umwelt zu dokumentieren. Viele weitere erstellen sie freiwillig, weil Kunden, Geschäftspartner, Anleger, Mitarbeiter oder Öffentlichkeit Wert darauf legen, dass sich ein Unternehmen an ethische und ökologische Standards hält

Dem Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung in Potsdam ist dies nicht genug. Die Wissenschaftler haben gemeinsam mit der Beratungsfirma Baum Consult 14 Rahmenwerke analysiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass diese nicht dafür geeignet sind, Nachhaltigkeitsleistungen verlässlich vergleichen zu können.

Das Ergebnis soll als Grundlage dafür dienen, ein einheitliches gesetzlich verpflichtendes Rahmenwerk zur Nachhaltigkeitsberichterstattung zu entwickeln. In der nun veröffentlichten Studie wurde ein Anforderungskatalog für einen solchen universellen Standard definiert und zugleich erstmals auf eine Reihe wichtiger bestehender Rahmenwerke angewandt. Außerdem enthält die Publikation Empfehlungen für einen universellen Standard.