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Bleibeperspektiven schaffen – ein deutsches Gymnasium im Kosovo

Loyola Gymnasium in Prizren, Kosovo

Projekt-Beschreibung

Der Kosovo ist eines der Länder in Europa mit den geringsten Perspektiven für junge Menschen. Vom Nachbarn Serbien und vielen Staaten nicht anerkannt, mit einem korrupten politischen System, kaum eigener Wirtschaft und mit immenser Arbeitslosigkeit, erwägen die meisten jungen Menschen auf der Suche nach einer Lebensperspektive für sich die Flucht nach Mitteleuropa. Am Beispiel dieses Landes mit seinen rund 1,8 Millionen Einwanderern, zeigt sich, worauf es ankommt, wenn Europa das Flüchtlingsproblem in den Griff bekommen will, das vielerorts nicht durch politische Verfolgung versursacht wird: dass Europa alles tut, um in diesen Ländern Bleibeperspektiven zu fördern. Eine davon: das von Jesuiten geleitete deutsche Loyola Gymnasium in Prizren.

Über die Hälfte der Bevölkerung des Kosovo ist jünger als 25 Jahre. Noch immer leidet das Land unter den Folgen des Krieges, der verübten Verbrechen und der Vertreibungen. Deshalb ist es für die Zukunft umso wichtiger, dass die jungen Generationen in einem neuen Selbstverständnis aufwachsen, das gegen Trennung und Hass wirkt. Die Kinder und Jugendlichen müssen lernen, unabhängig von Herkunft und Religion miteinander zu leben und die Zukunft des Landes eigenverantwortlich zu gestalten. Die Basis dafür ist Bildung, sie ist der Schlüssel für die Zukunft des Landes.

Auf Initiative von Eltern wurde 2005 mit Unterstützung der deutschen katholischen Bischofskonferenz und ihres Hilfswerks Renovabis das Loyola-Gymnasium eingeweiht. Ziel ist es, den Kindern des Kosovo Zukunftschancen zu eröffnen, in einem immer enger zusammenwachsenden Europa. Unter Bildung wird an der Schule nicht die reine Wissensvermittlung gesehen, sondern die Vermittlung von Werten, die die Kultur Europas prägen. Der Förderung von Mädchen gilt in diesem zerrissenen, mehrheitlich muslimischen Land ein besonderer Fokus.

Im Loyola-Gymnasium werden die im Kosovo üblichen Sekundar­stufen I und II zusammengefasst. Der offizielle Lehrplan wird ab der ersten Stufe schon ergänzt. Mit Unterricht in den Fächern Deutsch und Latein wird ein späterer Schulbesuch in Deutschland ermöglicht und den kulturellen, lateinischen Wurzeln des Albanischen Rechnung getragen. Als weitere Fremdsprache wird Englisch unterrichtet.

Damit auch Kinder vom Land und aus den Anrainer­staaten das Gymnasium besuchen können, wurden von Anfang an zwei Internate mit angeschlossen. Mit den Schul- und Internats­gebühren können ungefähr 70% der Kosten gedeckt werden, der Rest ist spendenfinanziert. Kinder aus armen Familien erhalten Stipendien. Das Wichtigste für das Selbstverständnis der Schule ist, dass die Schüler nicht nur lernen, sich Wissen anzueignen, sondern als „Menschen für andere“ das Leben in ihrer Gesellschaft und der Welt bewusst gestalten.

Trotz des hohen Ausbildungsniveaus am Loyola-Gymnasium – die Schule ist seit Jahren die beste im ganzen Land – fehlen für die Absolventen berufliche Perspektiven in diesem Land – sowohl was betriebliche Ausbildung anbelangt als auch und vor allem Arbeitsplätze. Die besten und aktivsten der Absolventen sehen daher nach wie vor kaum Alternativen zur Migration nach Mitteleuropa.

Die Schule fördert das berufliche Eigen-Engagement der jungen Menschen nach Kräften und hat bereits die Informatik- und Wirtschafts-Unterricht deutlich ausgebaut. In Planung ist außerdem eine Berufsschule. Mit Unterstützung einiger deutscher Unternehmen wurde eine Ausbildungsinitiative ins Leben gerufen, in deren Rahmen Berufspraktika angeboten werden.

Für Unternehmen und ihre CSR-Aktivitäten befinden sich genau hier Ansätze, sich zu engagieren – eine Reihe von Ansätzen gibt es bereits. Sprechen Sie uns an.

 

Projekt-Details

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