Wie transparent ist Ihre Hilfsorganisation?

Misereor hat bekannt gegeben, dass bei der diesjährigen ZDF-Spendengala „Die schönsten Weihnachtshits“ mit Carmen Nebel 2,35 Millionen Euro für die Arbeit von Brot für die Welt und Misereor gesammelt wurden. Was in der Pressemeldung allerdings nicht angegeben ist, sind die Produktionskosten für die Show, die sich das ZDF gewöhnlich von den Organisationen bezahlen lässt. Im September hatten mehrere Medien darüber berichtet. So musste demnach die Deutsche Krebshilfe 600.000 Euro für eine Fernsehgala zu ihren Gunsten bezahlen.

Brutto ist beim Spenden also nicht netto – alle Hilfsorganisationen haben Verwaltungskosten, mit denen sie ihren Betrieb sicherstellen und Kommunikationskosten, mit denen Sie überhaupt erst Fundraising betrieben können. Umso wichtiger ist für Spender, gleich ob Privatpersonen oder Unternehmen die Transparenz der Hilfsorganisationen. Je offener eine Organisation informiert, desto fundierter kann jeder für sich selbst die Entscheidung treffen. Das gilt für Kosten genauso wie für Ziele, Aktivitäten und Wirkung der Hilfe.

Im Auftrag von SPIEGEL ONLINE hat das Analysehaus Phineo die Transparenz von 50 Top-Spenden-Organisationen untersucht. Über zwei Monate hinweg werteten die Experten gründlich die Informationen auf den Webseiten der Organisationen aus. Das Ergebnis ist das Transparenz-Ranking von 50 großen deutschen Spendenorganisationen 2016.

Das bedeutet: Organisationen, die auf den hinteren Plätzen gelandet sind, sind deshalb nicht pauschal wirkungslos. Sie machen es bestehenden oder potenziellen Spendern allerdings schwer, sich über Strategie, Aktivitäten und Wirkung zu informieren. Umgekehrt gilt durchaus: Transparenz ist ein starker Indikator für Wirksamkeit.

Die 5 besten Hilfsorganisationen sind nach dieser Auswertung:

Deutsche Welthungerhilfe e.V. (5,0)
World Vision Deutschland e.V. (5,0)
Ärzte ohne Grenzen e.V. (4,7)
CARE Deutschland e.V. (4,7)
Deutsches Komitee für UNICEF e.V. (4,7)

Hier finden Sie die komplette Liste.