Unternehmen und ihr gesellschaftliches Engagement – Fachgespräch beim Bund katholischer Unternehmer

08.04.2017 – Unternehmen können per Definition nicht altruistisch sein. Doch sie leben von Gemeingütern wie Sicherheit, sozialer Frieden, Bildung, Klimaschutz, Infrastruktur, usw. Daher ist es ihre Verantwortung, sich für den Erhalt dieser Gemeingüter zu engagieren. Das ist der Kern der ethischen Herleitung, mit der der Präsident der Münchner Jesuiten-Hochschule für Philosophie Prof. Dr. Johannes Wallacher die Anwesenden beim Fachgespräch des Bundesverbands katholischer Unternehmer (BKU) zu überzeugen versuchte.

Und darüber bestand auch kein Dissens, wohl aber über den Sinn von Vorschriften wie der jüngst vom Bundestag beschlossenen CSR-Berichtspflicht bereits ab dem laufenden Geschäftsjahr 2017. Zwar gilt sie nur für kapitalmarktorientierte Unternehmen ab einer gewissen Größe, doch ist jetzt schon absehbar, dass Kunden, Aktionäre oder die Öffentlichkeit CSR-Berichte s durchaus auch von mittleren und kleinen Firmen erwarten. Viele Unternehmer kritisieren den aus ihrer Sicht unnötigen und nicht unerheblichen Aufwand.

Gerd Henghuber appellierte in seinem Vortrag an die Unternehmen, das Beste aus der CSR-Berichts-Pflicht zu machen. Seine Erfahrung sei, dass Unternehmen oft keine klar definierte Linie hätten, was sie gesellschaftlich weshalb tun wollen, und was sie lassen. Viele Aktivitäten seien eher historisch gewachsen und von persönlichen Beziehungen abhängig als strategisch. Damit verschenkten Unternehmen Möglichkeiten, denn zielgerichtet aufgestellte CSR schafft neue und im Vergleich zu herkömmlicher Werbung kostengünstige Kommunikationskanäle zu Mitarbeitern, Kunden, in der Branche, am Standort oder in der Öffentlichkeit. Genau dafür könne die CSR-Berichts-Pflicht ein guter Anlass und Impuls sein.

Mehr zur CSR-Berichts-Pflicht

Ein ausführliches Interview mit Prof. Dr. Johannes Wallacher über die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen lesen Sie hier.